Antarktische Geheimnisse und Kubanische Nächte



 

Die SFK hatte zum Konzert eingeladen, und viele waren der Einladung gefolgt - die Aegidiushalle war nahezu voll besetzt. Als wäre das Wetter an diesem ersten Frühlingssonntag nicht ohnehin schon kalt genug, entführten Karl Benz und seine Musiker das Publikum gleich mit dem ersten Stück ins ewige Eis. Bei "Mystery of Antarctica", einer Originalkomposition für Blasorchester von Harry Richards, kamen die Liebhaber symphonischer Blasmusik auf ihre Kosten. Eine getragenes Thema, gespielt von den tiefen Holz- und Blechinstrumenten, wird nach und nach von den hohen Instrumenten aufgegriffen. Im Mittelteil geht es lebhaft zu - auch im ewigen Eis ist Leben, und die Finger fliegen geradezu über die Flöten und Klarinetten, bevor beim großen Finale wieder die unendliche Weite der Antarktis hörbar wird.

   

Nach diesem furiosen Auftakt ging es nach Irland. Mit "The Lord of the Dance" von Ronan Hardiman präsentierte die SFK eine 5-sätzige Suite. Durch den unterschiedlichen Charakter der einzelnen Sätze spricht das Werk sowohl die Liebhaber irischer Voksmusik als auch die Zuhörer, die symphonische Blasmusik bevorzugen, an.

Mit "Blue Hole", einer zeitgenössischen Komposition des erst 25jährigen Komponisten Thomas Asanger, entführte die SFK das Publikum schließlich in ein Tauchparadies. Die wunderschöne Komposition machte es dem Publikum leicht, das Gefühl nachzuempfinden, wenn in der blauen Tiefe des Meers große Schwärme bunter Fische, Korallen und Riffs auftauchen. Die Lichteffekte, für die sich extrem sound and light verantworlich zeigt, trugen natürlich ihren Teil dazu bei.

Mit viel Applaus entließ das Publikum das Orchester in die Pause, die Besucher und Musiker nutzten, um sich über die Musik des ersten Teils auszutauschen. Dank der freundlichen Helfern der AWO bestand natürlich auch die Gelegenheit, sich mit einem Getränk oder einen kleinen Snack zu stärken.

Der Anstoß zum zweiten Teil erfolgte mit "Kick off". Die Musik zu "Peter Gunn" von Henri Mancini ist weltbekannt. Die SFK spielte ein Arrangement mit einigen Soloeinlagen: Heike Arnold am Altsaxophon, Wolfgang Reineke an der Posaune, Karsten Hug wiederum am Altsaxophon, Oliver Nowarra am Tenorsaxophon und Ruben Brand an der Trompete glänzten mit frei improvisierten Soli, die vom Publikum mit Extraapplaus honoriert wurden.

Weiter ging es tänzerisch: "Romantic Rumba", "Oriental Cha Cha" und "Jumpin' Jive" - da schwangen einige sogar das Tanzbein. Bei der Samba "Una Noche Cubana" gab die Percussion Section der SFK bei ihrem Solo alles.

 

Als letzte Stücke im Programm kündigte Heike Arnold, die wie immer gekonnt durch das Programm geführt hatte, noch zwei Leckerbissen für die Liebhaber traditioneller Blasmusik an: Die Polka "Ein halbes Jahrhundert" und der "Radetzkimarsch" waren die letzten Stücke im offiziellen Programm. Bevor es soweit war, ließ es sich auch der erste Vorsitzende Wolfgang Reineke nicht nehmen, sich bei dem fantastischen Publikum und allen anderen, die zum Gelingen des Konzerts beigetragen hatten, zu bedanken - an erster Stelle natürlich beim musikalischen Leiter Karl Benz, der auch diesmal wieder viel Zeit und Mühe in der Erarbeitung der Stücke investiert hatte.

   

Ohne Zugabe ließ das Publikum die Musiker nicht gehen. Mit der Polka "Wir Musikanten" und noch einmal mit den Ohrwurm "Una Noche Cubana" ging ein toller Konzertabend, der Musikern und Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird, zu Ende.

 

Nach dem Abbau saß man noch ein paar gemütliche Stunden in der Gaststätte "Am Waldstadion" zusammen.

mm