Konzert 2011


Can Can, Rocky und "The King of Pop"

Am 9. April war es endlich soweit - nach vielen Proben und einem externen Trainingslager in der Ortenau stand das Konzert der SFK im Veranstavltungskalender. Los ging es mit dem Jugendorchester. Leider war Jugenddirigent Till Kilany kurzfristig erkrankt - von dieser Stelle gute Besserung! Karl Benz übernahm dankenswerter Weise die Leitung.

   

Schon das allererste Stück, Kings Tower, interpretierten die jungen Musiker sehr gefühlvoll und ernteten dafür donnernden Applaus. Dann entführten sie das Publikum in die Welt des Blues - "Blues forever", ein schönes und anspruchsvolles Stück, das die Zuhörer begeisterte. Das dritte Stück des Jugendorchesters stammte aus der Generation der Eltern der Ausführenden - "Im a believer" wurde Mitte der 60er Jahre von Neil Diamond komponiert und wurde vom Jugendorchester mit viel Elan vorgetragen.

Und nun kam Verstärkung auf die Bühne - beim Medley mit Melodien aus dem Film "Herr der Ringe" (Teil 1),  von Haupt- und Jugendorchester gemeinsam dargeboten, sah man die Hobbits förmlich über grüne Wiesen laufen, spürte aber auch die Dramatik um den Ring, den es zu vernichten gilt. Als der letzte Ton verklungen war, war es zunächst ganz still im Publikum, dann brauste begeisterter Applaus auf. Es liegt sicher nicht zuletzt an der Musik, dass der erste Teil der Triologie für viele Fans als der beste gilt.

 

Die Bühne gehörte ab nun dem Hauptorchester. Zunächst wies Heike Arnold, die durch das Programm führte, in die etwas komplizierte Handlung der Operette "Dichter und Bauer" ein. Egal, ob man sich das nun alles merken konnte oder nicht - die Musik der folgenden Ouverture jedenfalls rührte an. Es begann mit einem zarten Intro vom Blech, gefolgt von einem schönen Crescendo und Fortissimo-Passagen des Gesamtorchesters. Das hohe Holz übernahm und führte zum Thema (bekannt aus dem 70er-Jahre-Schlager "Rote Rosen"). Es folgen kraftvolle Tutti, immer wieder unterbrochen von zarten Holzpassagen bis zum furiosen Finale.

Nostradamus, ein Arzt im späten Mittelalter, ist für seine Prophezeiungen bis heute bekannt. Einige dieser Prophezeiungen vertonte Otto M. Schwarz in seinem gleichnamigen Werk, einer Originalkomposition für Blasorchester. Dementsprechend geheimnisvoll und interessant beginnt das Stück. Es ist schwer zu sagen, welche jeweilige Passage welchem prophezeiten Ereignis zuzuordnen ist - auf jeden Fall kann man diesen ja meist negativen Ereignissen musikalisch durchaus etwas Gutes abgewinnen. Das differenzierte Spiel der Klarinetten und Flöten mit einem Solo von Lena Herold, das "Flimmern" der Saxophone, die Signale der Trompeten, das unheilvoll klingende tiefe Blech - das alles wirkte wie eine Reise durch eine ereignisreiche Jahrhunderte. Auch dieses Stück wurde vom Publikum mit viel Applaus belohnt.

 

Orpheus, der seine Eurydike in der Unterwelt sucht, ist ein griechischer Klassiker und manchem vielleicht aus dem Deutsch-, Latein oder Griechischunterricht noch in Erinnerung. Jacques Offenbach hat in seiner bekannten Operette "Orpheus in der Unterwelt" die Originalgeschichte und die Gesellschaft seiner Zeit ein wenig aufs Korn genommen. Die SFK spielte die Ouverture, in der sowohl der Witz der Persiflage als auch die wahren Gefühle, um die es in der Operette geht, zum Tragen kommen. Die gefühlvollen Passagen, gespielt von Stefanie Theis an der Soloklarinette sowie Sandra Thien und Simone Schad an der Flöte, wechseln ab mit flotten und bekannten Melodien - bis hin zum abschließenden Can-Can, mit dem die SFK das Publikum in die Pause entließ.

         

Als es nach der Pause wieder dunkel im Saal war, kamen die Musiker von hinten herein - mit Musik, aber es war schwer, eine einheitliche Melodie zu erkennen. Vielleicht ein nordafrikanischer Basar? Ja, das passt - "A night in Tunesia" stand auf dem Programm. Ein Jazz-Klassiker von Dizzy Gillespie in einem "etwas anderen" Arrangement mit einem frei improvisierten Intro und mit einem Trompetensolo von Jonas Ankert und Katharina Kipp. Das Publikum kam kaum zum Applaudieren, da standen schon neun junge Musiker vorne an der Bühne vor dem Orchester um "Rock Trap", ein Body-Percussion Stück, das viel fürs Auge und fürs Ohr bot, zu interpretieren. Der Körper wird zum Instrument, die Musiker werden zu Percussionisten - sehr eindrucksvoll!

 

Weiter ging es mit einer Fanfare, die "Gonna Fly now" (bekannt aus dem ersten Teil der Rocky-Filme) einleitete. Diese Musik ist ein Ohrwurm und forderte insbesondere die Trompeten. Kaum war der letzte Takt verklungen, standen die Saxophone auf - "Four brothers", ursprünglich gesetzt für drei Tenorsaxophone und ein Baritonsaxophon. Heute wurden die Soli von Heike Arnold (Altsaxophon), Ann- Catherine Klein (Baritonsaxophon), Sarah Mayer (Tenorsaxophon) und Oliver Nowarra (Tenorsaxophon) hervorragend interpretiert - das Publikum war begeistert!

Danach übernahmen die Posaunen, unterstützt von Euphonium und Tenorhorn, das Kommando - "Lassus Trombones" ist ein Gute-Laune-Stück für vier Posaunen und Orchester und machte auch dem Publikum sichtlich Spaß. Den Abschluss des offiziellen Programms bildete "A Tribute to Michael Jackson", und spätestens bei "Heal the world" war die Gänsehaut bei den Zuhörern wieder da.

Das Publikum war begeistert und forderte eine Zugabe, und die SFK spielte den Astronautenmarsch.

Dann war es Zeit, Danke zu sagen. Der 1. Vorsitzende der SFK, Wolfgang Reineke, bedankte sich zunächst beim Dirigenten Karl Benz, der "wieder etwas mehr, als wir uns selbst zugetraut hätten, aus uns rausgekitzelt hat" und bei seiner Frau Anne. Auch Heike Arnold, die wie immer gekonnt durch das Programm geführt hatte, erhielt einen Blumenstrauß. Die Tontechniker Hubert Schramm und Tobias Lintz hatten ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass ein ausgewogener Klang auch noch ganz hinten ankam, und auch an Michael Philipp, der uns ins rechte Licht gerückt hatte, ging ein Dankeschön.

Die Freunde von der AWO, die auch in diesem Jahr dafür gesorgt hatten, dass es in der Pause etwas zu trinken gab, erhielten ebenfalls eine kleine Anerkennung, und auch der Hausmeister, Herr Voth, wurde bedacht. Das letzte Dankeschön, verbunden mit der allerletzten Zugabe, ging an eine aktive Musikerin. Ann-Catherine Klein hatte am Konzerttag Geburtstag, und nachdem einige Musiker schon am Vorabend nach der Generalprobe mit ihr reingefeiert hatten, bekam sie jetzt einen Blumenstrauß und das obligatorische Geburtstagsständchen als Geschenk.

 

Lange geprobt, und so schnell ist es rum - so fühlte sich sicher mancher Aktive nach dem Konzert. Nach dem Abbau, der in diesem Jahr besonders zügig über die Bühne ging, saß man noch lange "bei Betty" zusammen, um das Konzert Revue passieren zu lassen oder einfach nur zu feiern.

mm

Weiter Bilder gibt es hier und hier,
die Gruppenfotos, die vor dem Konzert gemacht wurden, sind hier