Die SFK hatte zum Konzert in die Aegidiushalle eingeladen, und viele waren dieser Einladung gefolgt, denn dieses Konzert ist immer wieder der frühe Höhepunkt im Terminkalender der SFK. Nach dem "Best of"-Konzert im Jubiläumsjahr hatte Karl Benz in diesem Jahr wieder ein komplett neues Programm mit seinen Musikern einstudiert, und so durfte man gespannt sein. Es begann mit zarten Flöten- und Klarinettentönen, die ab und an durch Akzente im Blech unterbrochen wurden - die Ouverture zur Oper "Die Italienerin in Algier" von Gioacchino Rossini. Gleich dieses erste Stück mit seinen kunstvoll angelegten Holzpassagen und seinen eindrucksvollen Tutti wurde vom Publikum mit begeistertem Applaus quittiert.

Nach der Begrüßung durch Heike Arnold, die wieder gekonnt durch das Programm führte, folgte ein weiteres Highlight: Porgy and Bess, ein Medley mit Melodien aus der gleichnamigen Folk-Oper von George Gershwin. Wer kennt nicht die "Summertime"-Melodie? Heute wurde sie von Ruben Brand an der Solo-Trompete gekonnt interpretiert. Das folgende "Adagio for Strings" von Samuel Barber wird oft als Hintergrundmusik verwendet und wurde weltberühmt, als es anlässlich der Gedenkfeier zum 11. September 2001 in einer Dauerschleife beim Verlesen der Namen der Opfer gespielt wurde.

"Dragon Fight", das letzte Stück im ersten Teil, ist eine Originalkomposition für Blasorchester vom zeitgenössischen Komponisten Otto M. Schwarz. Es erzählt vom Kampf des Riesen gegen den Drachen in den Alpentälern Liechtensteins. Und dieser Kampf in seiner ganzen Spannung war sowohl bei den Musikern als auch im Publikum förmlich zu spüren. Das Stück beginnt geheimnisvoll mit Geraschel, und man hört den Atem des Drachen. Dann nimmt es Tempo auf - der Kampf beginnt. In den Kampfpausen lyrische Passagen, die vom hohen Holz und tiefem Blech dominiert werden - dann die zweite Kampfphase, die dramatisch vom Flirren der Saxophone und Schwelltönen im Blech eingeleitet wird und zum Höhepunkt des Kampfs führt. Zum krönenden Abschluss dann die Siegesfanfare - der Riese hat gesiegt! Das Publikum belohnte die musikalische Umsetzung dieses Kampfes mit viel Applaus.

Nach der Pause präsentierte sich dann zunächst das Jugendorchester. Die Kids hatten sich zusammen mit dem Hauptorchester im Trainingslager in Ortenberg auf ihren Auftritt vorbereitet, und man hörte, dass dies sich gelohnt hatte! Sie spielten zunächst "Enjoy the moment" von Markus Götz und dann "Banana Rock". Frederike Unverfehrt, die das Jugendorchester erst im Herbst letzten Jahres übernommen hatte, und ihre Musiker ernteten für diese Darbietungen begeisterten Beifall. Es folgte eine kleine Umbaupause, denn "The James Bond Theme" spielten alle SFK-Musiker gemeinsam.

Es folgte das Hauptorchester mit einem weiteren Höhepunkt im Programm: "The Jungle Book" ist spätestens seit der Trickverfilmung durch Walt Disney bei Jung und Alt bekannt. Die SFK spielte ein Medley der schönsten Melodien aus diesem Film, und bei dieser Musik sah man die Tiere förmlich vor sich - ein abwechslungsreiches Stück, das für die Musiker viele Herausforderungen bot und vom Publikum mit viel Beifall bedacht wurde.

Weiter ging es mit Bigbandstücken: Bei "Stand by me" konnten Sabine Müller am Altsaxophon und Ann Catherine Klein am Tenorsaxophon als Solisten glänzen. Es folgte das bekannte "Mercy, Mercy, Mercy" mit einem improvisierten Tenorsaxsolo von Oliver Nowarra. Das Publikum bewies durch seinen Applaus, dass es dieses Stück gerne öfter von der SFK hören will - die nächste Gelegenheit ergibt sich schon beim Leimener Frühlingsfest am 10. Mai. Dann spielt die SFK am Abend auf der Rathausbühne Bigbandmusik.

Das letzte Stück im Programm war der legendäre "Rosarote Panther" - ebenfalls im Bigband-Stil mit Soli von Oliver Nowarra (Tenorsaxophon), Karin Gaiser (Klarinette) und Ruben Brand (Trompete). Den Zuschauern war es noch zu früh, um nach Hause zu gehen und so gab es als erste Zugabe, passend zum Programm im 2. Teil, den "Watermelon Man".

Danach war Zeit, danke zu sagen, zunächst an Karl Benz, der die SFK Leimen nun schon seit 20 Jahren dirigiert. Ein kleiner Rückblick war hier angebracht: In diesen Jahren ging es zusammen nach Frankreich, Schweden und Portugal, es gab viele Konzerte und ungezählte kleine und große Auftritte. Die SFK überreichte ihrem musikalischen Chef und seiner Frau Anne als Dankeschön einen Gutschein für eine Musikveranstaltung - und der 1. Vorsitzende Wolfgang Reineke machte gleich Vorschläge, wohin es denn gehen könnte - nach Dresden in die Semperoper oder nach Berlin in die Staatsoper oder, oder, oder ... . Auch Karl Benz bedankte sich - er habe viele schöne Erinnerungen an die Zeit bei der SFK, und es freue ihn besonders, dass mit Schlagzeuger Patrick (8 Jahre) nun schon die zweite Generation der Musiker, die bei ihm gelernt haben, bei der SFK aktiv sind.

Dank geht auch an die Jugenddirigenten Freddi Unverfehrt, an Heike Arnold, die wie immer gekonnt durch das Programm geführt hat, an Michael Phillipp, der wieder für die Beleuchtung zuständig war und so dafür gesorgt hatte, dass die Zuschauer auch optisch nichts vermissten, an Hubert Schramm, der für die Tontechnik gesorgt hat, an die Helfer der AWO, die sich vor und nach dem Konzert und während der Pause um das leibliche Wohl der Besucher gekümmert haben, an den "Hausherren" der Aegidiushalle Herrn Sulzer und an die Hausmeister Herrn Voth und Herrn Rackevei. Auch Klaus Knauer von der Freiwilligen Feuerwehr, der uns trotz zwischenzeitlichem Einsatz wieder beim Transport der Instrumente und des sonstigen Equipments geholfen hat, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Aber das Konzert war noch nicht ganz zu Ende: Das Jugendorchester wurde zur Verstärkung noch einmal auf die Bühne gebeten, und bei "Hoch Badner Land" konnte das Publikum zeigen, wie textsicher es ist. Als allerletzte Zugabe gab's dann den St. Louis Blues.

Ein gelungenes Konzert, das sowohl dem Publikum als auch den Musikern viel Freude gemacht hat!

mm

Und hier die Bilder